Gemeinsame Lernsituationen im inklusiven Mathematikunterricht
Die didaktische Gestaltung und Umsetzung eines inklusiven Mathematikunterrichts stellt eine große Herausforderung dar. So müssen die hierarchisch strukturierten Inhalte des Mathematikunterrichts derart aufbereitet werden, dass diese an die individuellen Kompetenzen, Entwicklungspotentiale und Lernstände der einzelnen Schülerinnen und Schüler anknüpfen und der Unterricht so gestaltet werden, dass das Lernen auf unterschiedlichen Niveaus erfolgen kann Zusätzlich sind möglichst viele gemeinsame Lernphasen zu initiieren, in denen die Lernenden auf verschiedenen Niveaus die Möglichkeit haben, gemeinsam zu lernen und sich fachlich auszutauschen. Ziel dieser Lernangebote ist die Ermöglichung vielfältiger Freiräume, in denen sich alle Lernenden auf individuell bedeutsamen Lernwegen bewegen sowie durch gemeinsame Tätigkeiten entwickeln können. Für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf sind darüber hinaus unterrichtsintegrierte (sonder-)pädagogische Unterstützungsmaßnahmen sowie explizite Fördermaßnahmen bereitzustellen und umzusetzen (Häsel-Weide 2017; Schöttler 2019).
Diesbezüglich sollte der inklusive Mathematikunterricht vielfältige gemeinsame Lernsituationen anbieten, mit unterschiedlichen Akzentuierungen von einbeziehenden, gemeinsamkeitsstiftenden sowie individualisierenden, differenzierenden Lernangeboten. In diesem Zusammenhang lassen sich für den inklusiven Mathematikunterricht idealtypisch vier gemeinsame Lernsituationen unterscheiden (s. Abb.; vgl. auch Schöttler 2019, S. 30ff):
- Gemeinsames Lernen an einem gemeinsamen Gegenstand
- Gemeinsames Lernen entlang einer gemeinsamen Idee
- Gemeinsames Lernen an verschiedenen Gegenständen
- Lernen an exklusiv-individuellen Gegenständen
Ausgangspunkt dieser Lernsituationen zur Auswahl passender Inhalte ist die Orientierung an den fundamentalen Ideen der Mathematik sowie eine Ausdifferenzierung dieser Ideen gemäß des Spiralprinzips (Link zu Text):